Asexualität in einer Beziehung – Das steckt dahinter!

Ausführliche Aufklärung über Asexualität und meine Erfahrungen mit einer asexuellen Beziehung
Von Sofia Falke
Sofia Falke
Geschrieben von Sofia Falke
Schriftstellerin und Psychologin
Sofia ist eine ausgebildete Psychologin, aber arbeitet seit 12 Jahren als freiberufliche Autorin. Ihr mehr anzeigen
Aktualisiert 09-08-2023
Aktualisiert 09-08-2023
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So schön Sex auch sein mag, es gibt Phasen, da habe selbst ich keine Lust auf romantische Nähe. Doch heißt das gleich, dass ich asexuell bin? Ganz im Gegenteil, hinter dem Begriff “Asexualität” steckt mehr als du dir vorstellen kannst. Viele Männer und Frauen haben sich schon die Frage gestellt, weshalb es Momente gibt, wo die Lust auf Sex einfach nicht besteht. Aber das ist völlig normal und bedeutet nicht, dass du asexuell bist. Ich hatte eine asexuelle Beziehung und kann dir sagen, dass solche Beziehung verläuft oftmals ganz anders als du es dir vorstellst.

Asexualität: Was bedeutet das?

Es gibt tatsächlich eine genaue wissenschaftliche Definition für den Begriff “Asexualität”. So ist eine Person, die sich als asexuell bezeichnet, von keinem Geschlecht sexuell angezogen. So besteht je nach Person sogar eine regelrechte Abneigung gegen sexuelle Interkation. Du denkst jetzt wahrscheinlich: Aber fehlt diesen Personen nicht etwas? Absolut nicht, eine gute Freundin von mir ist auch asexuell und ihr fehlt nach eigener Aussage gar nichts, denn an Sex zu denken kommt bei ihr überhaupt nicht infrage. Es wird auch nicht als Krankheit angesehen, sondern ist schlicht und einfach das Desinteresse an sexuelle Interaktionen.

Wollen asexuelle Menschen gar keine Beziehungen?

So kann man natürlich nicht sagen. Vielmehr sehnen sich asexuelle Menschen nach einer starken emotionalen Bindung zu einer anderen Person. Nur eben ohne sexuelle Interaktionen. Die Ausprägung von Asexualität ist sehr groß, so ließ mein Partner jegliche Arten von Berührungen zu wie Umarmungen, Händchenhalten oder Küssen. Es gibt aber auch Asexuelle, bei denen ist jegliche körperliche Nähe ein absolutes No-Go. Auch der Kinderwunsch oder der Wunsch nach einer Familie kommt nicht zu kurz bei Asexuellen. Am Ende sollte Sex nie der ausschlaggebende Punkt für eine Beziehung sein.

Ist Sex ein Tabuthema für alle asexuellen Menschen?

Man sollte verstehen, dass es wirklich eine große Vielfalt der Asexualität gibt und jede Person ist ganz einzigartig.

Eine asexuelle Beziehung ist nicht zum Scheitern verurteilt, nur weil “Sex” keine aktive Rolle spielt. So gibt es auch asexuelle Beziehungen, wo sich beide Partner gegenseitig selbstbefriedigen können. Wie schon erwähnt ist, eine klare Kommunikation wichtig, um zu erfahren, wo genau die Grenzen gesetzt sind und was eben möglich ist.

So hat mir mein Partner einmal sogar ein Solospiel empfohlen. Ich habe mir das natürlich nicht zweimal sagen lassen und kann aus meiner Erfahrung bestätigen, dass durch Gleitgel auch die Selbstbefriedigung extrem angeheizt werden kann. Ich muss sagen, dass das Lubido Gleitgel auf Wasserbasis definitiv zu den Besten gehört und hat mir ziemlich oft geholfen.

Da die Asexualität ein weites Spektrum hat, gibt es auch Paare, wo dem Partner erlaubt ist, mit anderen Partnern Sex zu haben. Wie eine Art der offenen Beziehung Vertrauenswürdige Quelle Können Polyamorie und Co. wirklich glücklich machen? Die Ewigkeit ist ein ganz schön langer Zeitraum. Deswegen setzt ein neues Beziehungsmodell auf emotionale Treue – und sexuelle Freiheiten: die offene Beziehung oder auch „quasi monogam“. www.womenshealth.de . Am Ende musst du entscheiden, was dir gefällt und was für dich in Ordnung ist.

Wie ist Beziehungsführung bei der Asexualität?

Eine klare Struktur und ein gesundes Vertrauen zählen auch bei einer asexuellen Beziehung zum Mindesten. Du solltest kleine Regeln in die Beziehung einbauen und öfters darüber sprechen, um deinen Partner immer an deiner Gefühlslage teilhaben zu lassen. Es gibt auch bei mir Tage, wo ich den Drang nach Sex nicht spüre. Irgendwo ist es ja auch Teil einer Beziehung, nicht jede verfügbare Stunde Sex zu haben, doch gerade in einer Beziehung, bei der Asexualität eine Rolle spielt, ist eine deutliche Aussprache über das Sexleben enorm wichtig. Umso mehr rückt aber die emotionale Verbindung in den Vordergrund und wenn du nicht ständig an Sex mit deinem Partner denkst, was auch schön sein kann, lernt man sich nochmal auf einer intensiveren Ebene kennen.

Was ist für eine asexuelle Beziehung ganz wichtig?

Ich kann da aus der Sicht meines Expartners sprechen, der meinte nämlich, dass bei ihm Verständnis das Wichtigste ist. Dein Partner sollte nicht versuchen dich zu ändern oder dir irgendwas aufzuzwingen. Ganz im Gegenteil, was ich gut erlebt habe, nichts erfüllt Asexuelle mehr mit Ruhe und Glück als das alleinige Wissen, dass dich dein Partner genauso akzeptiert wie du bist. So solltest du nicht gegen deinen Partner agieren, sondern mit deinem Partner eine Beziehung aufbauen, die euch im Leben mit Energie und Glück erfüllt. Nur weil Asexuelle eine geringe oder gar keine Libido haben, heißt das nicht, dass sie nicht auf der Suche nach der wahren Liebe sind.

Psychische Verbindung zueinander

Gerade am Anfang einer Beziehung kann man eben nie genug von der Nähe des Partners bekommen. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich habe oftmals das Gefühl gehabt, in den Beziehungen vor meinem asexuellen Partner, dass der Sex im Mittelpunkt steht. Mein Exfreund und ich kennen uns, und ich übertreibe nicht, komplett auswendig. Denn die Zeit, in der andere Paare an Sex denken oder diesen ausüben, nutzten wir sie, um uns psychisch zu verbinden und noch besser kennenzulernen. Probier es gerne mal aus: Wie lange hältst du es mit deinem Partner ohne Sex aus, bevor es zum Streit wegen der geringsten Kleinigkeit kommt? Anhand deiner Antwort kannst du sofort sehen, ob es vielleicht nicht an der Zeit wäre sich mal intensiv mit deinem Partner auszutauschen.

Offene Kommunikation

Der Grundbaustein einer glücklichen Beziehung ist und bleibt, in meinen Augen, die Kommunikation. Ich möchte gar nicht aufzählen, wie viele kleine und auch große Probleme ich in meiner Beziehung durch ein Gespräch klären konnte. Und glaub mir, nichts schweißt dich mehr mit deinem Partner zusammen als ein tiefgründiges Gespräch. Egal um welches Thema es sich auch handelt, es gibt genügend Möglichkeiten Vertrauenswürdige Quelle Wie viel Kommunikation braucht eine Beziehung? Kommunikation ist elementar für eine glückliche Partnerschaft – vor allem dann, wenn Konflikte auftreten. Aber wie kommunizieren Paare richtig? Welches Maß an Kommunikation ist gesund? www.aok.de  deinem Partner alles zu erzählen. Wir haben sogar einmal ein Fragespiel „Was ich an dir Liebe“ ausprobiert und mir wurde klar, wie viel ich, selbst nach so viel Zeit in der Beziehung, noch über meinen Partner herausfinden kann.

Akzeptanz der Sexualitäten

So „skurril“ Asexualität auch für manche Leute klingen mag, ist es wichtig, dass auch diese Form der Sexualität akzeptiert wird. Die Anerkennung von verschiedenen Sexualitäten führt oftmals so einem besseren Wohlbefinden von Menschen, die eben asexuell sind. Aufklärungen oder Informationen über diese sexuelle Ausrichtung sind nun einmal eng verbunden mit der gesellschaftlichen Akzeptanz. Meine Bekannten wurden zum Beispiel nur auf Asexualität aufmerksam, weil sie sich ausführlich mit dem Thema befasst haben, doch leider stößt der Begriff „ sexuelle Vielfalt Vertrauenswürdige Quelle Debatte über Sexuelle Vielfalt: Wer Akzeptanz in Frage stellt, ist für Diskriminierung Sexuelle Vielfalt akzeptieren? Klingt gut. Wer genauer hinsieht, denkt noch mal darüber nach, schrieb unser Redakteur Malte Lehming in einem Kommentar zu Lehrplan-Diskussionen in Baden-Württemberg. www.tagesspiegel.de “ immer noch einigen Leuten schwer auf.

Fazit

Die Asexualität kann für viele Menschen ein schwieriges Thema sein. Doch ist es eine ganz normale sexuelle Ausrichtung, wie wir beide auch haben. Ich persönlich bin dankbar meiner asexuellen Beziehung, die mir viel beigebracht hat. Verständnis und eine offene Kommunikation ermöglichen es auch für Asexuelle, Kompromisse innerhalb einer asexuellen Beziehung zu finden. Ich bin der klaren Überzeugung, dass jeder am Ende nur seinen Seelenverwandten finden möchte. Umso wichtiger ist es, dass die Aufklärung über Asexualität weiter voranschreiten und noch mehr auf das Thema aufmerksam gemacht wird.

Quellen

1.
Können Polyamorie und Co. wirklich glücklich machen?
Die Ewigkeit ist ein ganz schön langer Zeitraum. Deswegen setzt ein neues Beziehungsmodell auf emotionale Treue – und sexuelle Freiheiten: die offene Beziehung oder auch „quasi monogam“.
2.
Wie viel Kommunikation braucht eine Beziehung?
Kommunikation ist elementar für eine glückliche Partnerschaft – vor allem dann, wenn Konflikte auftreten. Aber wie kommunizieren Paare richtig? Welches Maß an Kommunikation ist gesund?
3.
Debatte über Sexuelle Vielfalt: Wer Akzeptanz in Frage stellt, ist für Diskriminierung
Sexuelle Vielfalt akzeptieren? Klingt gut. Wer genauer hinsieht, denkt noch mal darüber nach, schrieb unser Redakteur Malte Lehming in einem Kommentar zu Lehrplan-Diskussionen in Baden-Württemberg.
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